Die hallstattzeitliche Siedlung auf der Malleiten
Historische Stätte
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In der Älteren Eisenzeit befand sich auf der Malleiten, einem nördlich von Bad Fischau gelegenen Höhenzug, eine ausgedehnte Siedlung, von der Hügelgräber mit reichem Fundmaterial, aber auch eine Töpferwerkstatt zeugen.
Die Höhensiedlung, eine der bedeutendsten Niederlassungen der Hallstattkultur (Ältere Eisenzeit) in Niederösterreich, befand sich auf dem der Neuen Welt zugewandten, westlichen Höhenplateau des Malleitenberges, der Malleiten (Marleiten). Die Großsiedlung gehörte zu einer Reihe bedeutender Hallstattsiedlungen am Rande des Wiener Beckens (siehe auch Mödling-Kalenderberg, Hinterbrühl-Schweinzerberg und Schwarzkogel sowie Baden-Rauheneck).
Die Siedlung
Die urgeschichtliche Besiedlung erstreckte sich über die gesamte Hochfläche der Malleiten (Töpferwiese bzw Töpferboden, die Fiedlerwiese und zumindest über den Nordteil der Zweierwiese). Das rundum teils senkrecht abfallende Felsplateau weist eine annähernd quadratische Form mit rund 500 m Seitenlänge auf, was der Siedlung einen wehrhaften Charakter verlieh.
Der Schwerpunkt der Siedlungsaktivität lag in der Urnenfelderzeit und in der Älteren Hallstattzeit (ca. 1000 bis 500 v. Chr.). Am Töpferboden wurden bei Ausgrabungen mehrere Gruben und Brandplätze dokumentiert, die zum Teil zu einer Töpferwerkstatt gehörten. Schlacken und Kupferrohmaterial deuten auch auf Bronzegießerei hin. Unter den Keramikfunden stechen sogenannte Mondidole besonders hervor. Der Name bezieht sich auf ihre Form, die einer liegenden Mondsichel ähnelt. Ihre Funktion ist nach wie vor unklar. Sie könnten als Feuerböcke zum Auflegen von Spießen über einer Feuerstelle gedient haben, ebenso scheint ein kultisch-symbolischer Zusammenhang mit dem Mond und damit mit der Zeitmessung denkbar.
Die Gräberfelder der Malleiten
Rund um die Malleiten liegen die Gräberfelder der hallstattzeitlichen Bewohner. Ein Flachgräberfeld wird südlich des Berges auf der Zweierwiese vermutet. Im Südosten erstreckt sich am Feichtenboden eine Reihe von Hügelgräbern, sicherlich ein Bestattungsplatz der lokalen Elite. Hallstattzeitliche Kultstätten werden in den umliegenden Höhlen wie der Hofmannshöhle, dem Steinernen Stadel oder dem Zwerglloch vermutet.