Die keltische Großsiedlung auf dem Sandberg

Historische Stätte

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Beschreibung

Auf dem zwischen Roseldorf und Platt gelegenen, rund 340 Meter hohen Sandberg befand sich vor mehr als 2.000 Jahren ein bedeutendes Zentrum keltischer Kultur.

Obwohl der Sandberg keine besonders auffällige Erhebung ist, dürfte der Platz den damaligen Bewohnern doch so vorteilhaft erschienen sein – immerhin ist der Ort von weitem sichtbar und bietet an klaren Tagen eine Fernsicht bis in die Voralpen –, dass hier die größte derzeit bekannte keltische Zentralsiedlung Österreichs entstand.

Die ersten Großsiedlungen in Mitteleuropa
Großsiedlungen von ca. 40 ha Fläche, die mehr Einwohnern als je zuvor Platz boten, sind ein Phänomen der Mittellaténe-Zeit um 260 bis 150 v. Chr. Dies ging mit politischen und sozialen Entwicklungen einher, die die Entstehung einer komplexen Siedlungslandschaft nach sich zogen.
Die Siedlung von Roseldorf ist schon recht lange bekannt, systematische Forschungen durch das Naturhistorische Museum Wien begannen aber erst 1995. Durch eine großflächige geomagnetische Prospektion wurde der Großteil der Siedlung dokumentiert, in punktuellen Grabungen konnten ausgewählte Objekte, z. B. sechs der insgesamt sieben Heiligtümer, erforscht werden.

Wie die Kelten wohnten
Die Siedlung war durch einen Befestigungsgraben und eine Palisade geschützt. Das Innere war dicht bebaut: Es wurden etwa 450 Grubenhäuser, Gruben, Pfostenlöcher und unbebaute (wohl öffentliche) Plätze festgestellt. Außergewöhnlich sind die sieben Heiligtümer. Es handelt sich um quadratische Einfriedungen mit 10 bis 17 m Länge, worin Opfergaben (Waffen, Teile von Pferdegeschirr, Trachtbestandteile etc.) sowie teilweise Tier- und Menschenknochen gefunden wurden. Diese Kultplätze hatten wohl einen wichtigen Anteil am Aufstieg und der politischen Bedeutung dieser Großsiedlung.

Ein regionales Handelszentrum
Die Siedlung auf dem Sandberg war sicherlich ein regionales Zentrum, in das Getreide und andere landwirtschaftlichen Erzeugnisse umliegender Dörfer abgeliefert, gelagert und verteilt wurden. Unter den Kulturpflanzen konnten beispielsweise Dille und Kulturwein nachgewiesen werden, was auf Kontakte zum Mittelmeerraum hinweist. Töpfereien, Schmieden, Metall- oder Glaswerkstätten und eine vermutliche Prägestätte von Münzen sprechen für die überregionale Bedeutung der Siedlung.

Tipp: Im Freigelände des MAMUZ Schloss Asparn wurde einer der Kultplätze rekonstruiert.

Standort & Anreise

  • Kontakt

    Die keltische Großsiedlung auf dem Sandberg

    Am Sandberg
    3714 Roseldorf
    AT

  • Öffentliche Anreise
  • Route mit Google Maps

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  • Lage/Karte
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