Kalkofen in Mühldorf

Handwerkskunst, Historische Stätte

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Beschreibung

In Mühldorf wurde 2015 der aus drei Öfen bestehende Kalkbrennofen saniert um den Weiterbestand zu sichern und Besuchern und Gemeindebürgern zugänglich zu machen.

Das Handwerk des Kalkbrennens währt im Waldviertel eine lange Tradition. Bereits im 11. Jahrhundert wurde hier Kalkstein gebrannt. Durch die kalksteinhaltige Böhmische Masse ist die Region prädestiniert für das Kalkbrennen. Bevor Kalk durch Zement als Bindemittel für Mauern abgelöst wurde, war dieser ein gefragter Werkstoff. Verwendung fand der Kalk als Mauermörtel, als Anstrich sowie im Straßenbau. Aber auch bei der Glas- und Keramikherstellung, als Farbstoff oder als Dünge- und Heilmittel wurde der Baustoff eingesetzt.

Ab dem 19. Jahrhundert erlebte das Kalkbrennen durch das gestiegene Bauaufkommen seine Blütezeit. Viele Bauern produzierten im Nebenerwerb selbst Kalk. Ab dem 2. Weltkrieg wurden diese allerdings durch große Industrieanlagen, aber auch durch andere Baustoffe wie Beton, verdrängt. In der Nachkriegszeit gab es erneut eine kurze Blütezeit für die bäuerlichen Feldöfen, bis die traditionelle Kalkbrennerei in den 1970er-Jahren schließlich endgültig aufgegeben wurde.

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