Design, Achtsamkeit & Funktionalität
Merkliste aufrufen merkenInspiriert aus alter Handwerkstradition entsteht im Porzellan-Studio „Mindful Design & Craft“ von Petra Wieser junges, ökologisches Design.
Nur unweit der Kaffeerösterei Kaffeelix am St. Pöltner Alpenbahnhof, in einem Vorort von St. Pölten, besuchen wir die Porzellanwerkstatt von Petra Wieser, einer visionären Designerin, deren Arbeit nicht nur durch Ästhetik, sondern auch durch bewusstes und ökologisches Handeln geprägt ist. Nach ihrem Studium in „Design, Handwerk & materielle Kultur“ an der New Design University in St. Pölten machte sie sich mit ihrem Studio „Mindful Design and Craft“ selbstständig, um Produkte zu schaffen, die den Alltag nachhaltig bereichern. Petra verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz: „Ich möchte Produkte designen, die nicht nur praktisch und ästhetisch sind, sondern die Nutzerinnen und Nutzer auch zu einem bewussteren und achtsameren Umgang mit den verwendeten Ressourcen anregen“, sagt sie.
Bestes Beispiel dafür ist der in Zusammenarbeit mit dem Kaffeeröster Felix Teiretzbacher von Kaffeelix entwickelte Filterkaffee-Zubereiter aus Porzellan. „Die Idee dafür kam eigentlich von einem Freund, der wollte, dass ich ihm einen Kaffee-Dripper für seine Teekanne entwerfe“, erzählt sie. Auf diesen Prototypen wurde Felix Teiretzbacher zuerst über die Sozialen Medien aufmerksam. Beim ersten analogen Kennenlernen am Markt am Domplatz beschließen die beiden dann die Zusammenarbeit. In einer einjährigen Entwicklungszeit perfektionierten sie gemeinsam das Design des Drippers.
Obwohl Petra ihr Porzellan-Filterset mittlerweile nicht nur weit über die Stadtgrenzen hinaus, sondern sogar weltweit bis nach Guatemala und Taiwan exportiert, wird jedes Stück von Hand in Österreich gefertigt. In einer kleinen Manufaktur wird jeder Dripper und jeder Server nach Petras Entwürfen von Hand aus Porzellan gegossen. Noch vor dem Brand strebt Petra nach Perfektion: „Mir ist es wichtig, dass die Produkte schon vor dem Brennen möglichst perfekt bearbeitet werden, denn alles, was davor nicht passt, ist dann ‚eingebrannt‘. Dafür braucht es natürlich viel Feingefühl, weil das gegossene Porzellan leicht in der Hand zerbricht“, erklärt Petra den aufwändigen Herstellungsprozess. „Ich habe es mal gezählt – es sind mindestens 36 Handgriffe nötig, um ein Set, bestehend aus Server und Dripper, herzustellen.“
Während uns Petra schließlich mit frisch gemahlenen Kaffeelix-Bohnen von Hand Kaffee in ihrem Filterset aufgießt, verstehen wir ihre Philosophie noch besser. Zwar ist die Kanne ein extrem ästhetischer Alltagsgegenstand, doch regt sie auch zum achtsamen Kaffeebrühen und -trinken an – man muss sich zumindest ein paar Minuten Zeit nehmen, um den Kaffee so zuzubereiten und zu genießen.
Petras Filtersets sind nach einer Bestellung über ihren Webshop direkt in ihrem Atelier in St. Pölten abholbar. Auch die Kaffeerösterei „Kaffeelix“ und das Lokal „Supperiör Suppendesign“ in St. Pölten führen Petras Filtersets aus Porzellan.