Rathausplatz St. Pölten

St. Pölten

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"Die Innenstadt mit ihren Kaffeehäusern sowie Lokalen und der Viehofner See" - Gastronom Maurice Harant verrät seine ganz persönlichen St. Pöltner Lieblingsorte.

Aelium Cetium – so hieß die Altstadt St. Pöltens unter römischem Einfluss. Sie war der Versorgungs- und Verwaltungsmittelpunkt des Nordostens der römischen Region Noricum. Die archäologischen Funde rund um den römischen Palast am Domplatz sind bis heute Zeugen dieser Zeit und auch die zentrale Lage St. Pöltens wird bis heute sehr geschätzt. Von Wien bis St. Pölten dauert die Zugfahrt nur rund 20 Minuten und vom Bahnhof ist man in wenigen Schritten in der Innenstadt – und auch dort ist alles fußläufig erreichbar. Barockarchitektur und Jugendstil prägen das Stadtbild. St. Pölten ist die jüngste Landeshauptstadt Österreichs (1986), aber eine der ältesten Städte des Landes. Neben römischen Spuren sind auch Keltische zu finden. Typische Kellergassen und futuristische Architektur sind hier untrennbar miteinander verbunden. Eine Symbiose, die Charme versprüht und Gäste besonders zur Winterzeit anlockt – dank vieler gemütlicher Kaffeehäuser, lebendiger Wirtshäuser, ganzjähriger Märkte und Veranstaltungen.

5 Fragen an Maurice Harant

Maurice Harant ist Gastgeber und Sommelier. Gemeinsam mit Küchenchef Werner Punz führt er das Wirtshaus "Vinzenz Pauli". Eine Institution in St. Pölten, die auf eine 150-jährige Geschichte zurückblickt, sich aber immer wieder neu erfindet. Somit der beste Ort und Gesprächspartner für die Frage, was die oftmals schwer unterschätzte Landeshauptstadt doch so besonders macht. 

Was ist dein Lieblingsort? Die Innenstadt bzw. die Wienerstraße mit ihren ganzen Kaffeehäusern und Lokalen. Und der Viehofner See.
Was weiß man nicht über deine Stadt? Dass sie eine der ältesten Österreichs ist. 
Wann ist die Stadt am schönsten? Für mich in den Sommermonaten, wenn alle Gastgärten geöffnet haben und in den Wintermonaten, wenn man nach einem Stadtspaziergang in die Wirtshausstuben und Kaffeehäuser kommt, die warm und gemütlich sind. 
Was ist dein Tipp bei Schlechtwetter? Ich verbringe meine Zeit dann gerne im Festspielhaus.
Was muss man in der Umgebung gesehen haben? Da St. Pölten sehr zentral in Niederösterreich liegt, gibt es natürlich eine Vielzahl an Dingen. Das Weinland Traisental nördlich von St. Pölten oder auch die Region um den Ötscher sind meine Highlights. 

Eine Stadt voller (Weihnachts-)Impressionen

Der Wochenmarkt am Domplatz bildet auch im Winter das Herzstück der Stadt: Hier kommen Leute aus nah und fern zusammen, um regionale Produkte und Kulinarik zu erleben. Für besondere Begegnungen sorgt der St. Pöltner Christkindlmarkt in der Innenstadt. Dieser verbreitet von 22. November bis 23. Dezember 2024 direkt am Rathausplatz weihnachtliche Stimmung mit vielfältigem Programm. Tipp: „Weihnachten im Park“ ist vom 6. bis 8. Dezember 2024 einen Besuch wert. Dieser entzückende Weihnachtsmarkt wird von der Freiwilligen Feuerwehr im Sparkassepark organisiert. Alternativ dazu sind der Citymarkt am Herrenplatz (Dienstag von 8-12 Uhr), der Josefsmarkt am Pater-Paulus-Platz (Freitag von 7-12 Uhr) oder der St. Pöltner Designverliebt-Kreativmarkt (23. und 24. November 2024) empfehlenswert.

Die Stadt, ein Kunst- & Kulturerlebnis

Um in der Stadt an der Traisen nicht den Überblick zu verlieren, lohnt ein Download der App „Hearonymus“. Die User:innen erhalten kostenlose Stadtinfos zur Altstadt und Einblicke in die Geschichte. Highlights sind der Herrenplatz, die Domkirche, der Riemerplatz und das Jugendstilhaus Olbrichs sowie die neue Ehemalige Synagoge (früher Gotteshaus ist sie heute Vermittlungsort jüdischer Kultur). Das Festspielhaus, das Landestheater Niederösterreich und das Cinema Paradiso sind drei ganz unterschiedliche Orte der Kultur, die sich durch ihr einzigartiges Programm und ihre Weltoffenheit auszeichnen und bei keinem St. Pöltner City Trip fehlen dürfen. In den darstellenden Künsten mit nationalen und internationalen Ensembles, Kollektiven sowie Einzelpersonen deckt das St. Pöltner Kulturprogramm unterschiedliche Sparten ab. Es finden sich traditionelles Sprechtheater, Tanz oder Performing Arts. Für Interessierte an Geschichte und zeitgenössischen Kultur- und Kunstbeiträgen sind das Stadtmuseum St. Pölten sowie das Museum Niederösterreich hervorragende Adressen. 

Esskultur zwischen Tradition und Innovation 

St. Pölten ist ein kulinarischer Knotenpunkt. Ein guter Boden für innovative Lebensmittelhandwerker:innen und Foodies. In den Gemüse-, Wein- und Obstgärten des naheliegenden Traisen- und Pielachtals wächst alles, was eine lebendige Hauben- und Wirtshausküche braucht. Wer eine Reise nach St. Pölten macht, sollte daher die kulinarischen Geheimtipps der Stadt kennen, mehrmalige Essenspausen einplanen und vorab schon die eine oder andere Reservierung tätigen. 

Im  liebevoll, skandinavisch eingerichteten Shop von Pauls Brotmacherei gibt es freitags immer frisches langzeitgeführtes Sauerteigbrot. Im Café Schubert und im Café Emmi wird ausgezeichneter Kaffee serviert. Der offiziell weltbeste Kaffeeröster 2022, Felix Teiretzbacher, röstet unter dem Namen "Kaffeelix" seine ausgezeichneten Specialty Coffees - darunter auch die beliebte "St. Pöltner Mischung". Ein Wirtshaus, dem man unbedingt einen Besuch abstatten sollte, ist das bereits erwähnte "Vinzenz Pauli" mit neu-interpretierten Wirtshausklassikern und beliebten veganen und vegetarischen Optionen. Gekocht wird alles frisch und fast ausschließlich mit regionalen Zutaten, am besten bio. Für ein abendliches Dinner empfiehlt sich das Ælium mit exquisiter Kulinarik und einer handverlesene Weinkarte. Einen Cocktail mit Blick über die Dächer der Stadt gibt es im Design Budget Hotel "Das Alfred", wo es sich auch hervorragend nächtigen lässt.